Die Nacht wird gut, überraschend gut. Und das trotz 30 Menschen in einem Matratzenlager. Was zwei offene Fenster alles erreichen können. Zum Beispiel, dass fast alle „verschlafen“ und um 7.15 Uhr kurz Hektik ausbricht, weil es nur bis 8 Uhr Frühstück gibt. Da sind sie sehr streng auf der Fiderepasshütte.

Ausgeruht und gestärkt geht es dann um 8.30 los. Wir haben uns entschieden, erstmal zur Kanzelwand zu laufen und dann zu entscheiden, wie es weitergeht. Auch meinen Oberschenkeln hat die Nacht gut getan, der Muskelkater ist wesentlich erträglicher geworden. In knapp zwei Stunden erreichen wir die Kanzelwand und stellen fest, dass sich der Widderstein trotz viel besseren Wetters immer noch vornehm in eine Wolke hüllt. Irgendwo habe ich mal gehört, dass jeder Berg, der etwas auf sich hält, sich eine Wolke hält. Beim Widderstein können wir das gut verstehen.

Bei der Auswahl des Weiterwegs hat jeder eine andere Meinung und wir diskutieren ein paar Minuten. Ein Blick in die Karte überzeugt schlussendlich jedoch auch mich, und wir beschließen gemeinsam über die Gehrenspitze bis zum Parkplatz in Riezlern abzusteigen. Eine gute Entscheidung, die uns auch noch einen gemeinsamen Gipfel einbringt.
Um 13 Uhr erreichen wir schließlich nach 1200 Höhenmetern im Abstieg und 12 km unser Auto. Auch wenn wir ein wenig traurig sind, dass unsere Hüttentour nun zu Ende ist: Unsere heiß gelaufenen Füße freuen sich, die Wanderschuhe gegen Turnschuhe zu tauschen, und wir freuen uns auf unsere Lieben daheim.