Lahntalradweg Tag 4: Von Obernhof zur Mündung in Lahnstein

Auch der vierte Morgen unserer Radtour begrüßt uns mit strahlendem Sonnenschein. Die Schmerzen im Knie sind über Nacht weniger geworden, aber ich spüre es immer noch. Also nehme ich vor der Abfahrt sicherheitshalber eine Ibu, denn wir wären schon traurig, wenn wir es nicht bis zur Mündung schaffen würden.

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Direkt zu Beginn unserer letzten Etappe wartet der Anstieg zum hübschen Kloster Arnstein auf uns. Er ist so steil, dass wir die Räder schieben müssen. Aber das ist nicht schlimm, da ich zumindest schmerzfrei laufen kann. Anschließend genießen wir die rasante Abfahrt durch den Wald und erreichen nach einem abwechslungsreichen Auf und Ab schnell Nassau. Hier wäre die nächste Möglichkeit für mich, auf den Zug umzusteigen. Doch noch hält das Knie einigermaßen, und bis zum nächsten Bahnhof in Dausenau sind es nur weitere fünf Kilometer. Außerdem ist das Wetter einfach zu schön und die Natur zu verlockend, um jetzt aufzugeben. Die Lahn schlängelt sich mittlerweile traumhaft schön zwischen Taunus und Westerwald durch Hügel und Wälder.

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Kloster Arnstein

Beim kleinen Anstieg auf die Eisenbahnbrücke in Dausenau passiert es dann aber wieder. Mein Knie macht zu, und es tut so weh, dass ich kaum noch treten kann. Erneut zeigt der Wegweiser jedoch nur fünf weitere Kilometer bis zum nächsten Bahnhof in Bad Ems, und mein Mann schlägt vor, mich zu ziehen. Also geht es weiter. Es ist immer noch früher Vormittag, und wir hätten sogar Zeit genug, um die Räder bis nach Bad Ems zu schieben. So erreichen wir die Kurstadt schließlich mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 10 km/h und staunen dort über die stattlichen Gebäude und prächtigen Kuranlagen. Ein bißchen unpassend kommt man sich da schon vor, mit durchgeschwitzten Klamotten, dreckigen Fahrrädern und Packtaschen hinten drauf.

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Bad Ems

Mein Knie macht auf einmal wieder mit, die Schmerzen sind für die nächsten 30 Minuten weg. Kam die Wirkung der Ibu erst so spät? Jedenfalls kommen wir wieder etwas schneller voran und erreichen schließlich tatsächlich Lahnstein und die Mündung der Lahn in den Rhein. Es ist ein tolles Gefühl, auch diesen Radweg bis zum Ende gefahren zu sein. Uns bleibt noch Zeit für ein paar Erinnerungsfotos und den Abschied von dem Fluss, der uns jetzt vier Tage lang begleitet hat, bevor wir den restlichen Kilometer bis zum Bahnhof in Niederlahnstein rollen (bzw. ich wieder gezogen werden muss). Dort zeigt mein Tachometer knapp 250 Kilometer an.

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glücklich am Ziel – die Mündung

Zurück geht es mit dem Zug ohne Umstieg von Niederlahnstein bis nach Gießen, wo wir mit dem Auto die endgültige Heimfahrt antreten.

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