Meine beste Freundin wohnt in der Nähe von Mainz, knapp 3 Autostunden von uns entfernt. Trotzdem sehen wir uns normalerweise mindestens alle 2 Monate. „Dank“ Corona waren es nun aber mehr als 5 Monate, in denen wir uns nicht getroffen haben. Wir sind seit 24 Jahren befreundet und so lange haben wir uns noch nie nicht gesehen. Also haben wir überlegt, wie wir ein Treffen der aktuellen Lage entsprechend am besten gestalten können. Da lag es natürlich nahe, sich möglichst auf der Hälfte zwischen ihrer und unserer Heimat zu treffen und gemeinsam an der frischen Luft wandern zu gehen.

Karfreitag war es dann endlich soweit. Ursprünglich wollten wir (mit unserem Outdoorjungen und ihrer Tochter) einen Traumpfad in der Vulkaneifel erwandern. Allerdings hatten wir Bedenken, dass es dort recht voll sein könnte, also sahen wir uns nach einer Alternative um und entschieden uns für eine Wanderung im Westerwald. Leicht erreichbar über die A3 und ein Gebiet, in dem ich bisher noch nie war, das ich aber immer schon einmal kennenlernen wollte.

Unsere Wanderung startete am Parkplatz des Kloster Ehrenstein im Tal der Wied. Das Kloster grenzt an die Ruine der Burg Ehrenstein, die dem 14. Jahrhundert entstammt. Zum Kloster gehört eine Kreuzherrenkirche, die täglich frei besichtigt werden kann. Außerdem kann man einen Teil der Ruine umrunden. Doch dazu später mehr.

Wir drehten dem Kloster und der Ruine zunächst den Rücken zu und wanderten ein kleines Stück über die Straße bergab, bis wir über eine schöne, kleine Hängebrücke die Wied überquerten. Am kurz darauf erreichten Picknickplatz wendeten wir uns nach links und liefen nun eine längere Zeit oberhalb der Wied entlang. Dabei galt es, einige Höhenmeter zu überwinden. Dadurch war die Frische des Morgens umso schneller vergessen.

Wir erreichten den WesterwaldSteig, der über 16 Etappen von Herborn nach Bad Hönningen führt und den Wiedweg, auf dem man über 8 Etappen den kompletten Fluss von Linden nach Neuwied entlang wandern kann. Beiden Wegmarkierungen folgten wir nun eine Zeit lang. Die Wegführung war toll: Schmale Abenteuerpfade, häufige Nähe zum Wasser und schöne Picknickplätze. Beide Wege haben es damit auf meine bucket list geschafft.

Bevor wir die Wied ein zweites Mal überquerten, machten wir einen kurzen Abstecher durch den Tunnel der alten Eisenbahntrasse. Das war besonders für die Kinder aufregend. Auf der anderen Seite des Tunnels gab es einen schönen Picknickplatz exakt zur Hälfte des insgesamt 106 Kilometer langen Wiedwegs, den wir hier ebenso wie den WesterwaldStieg wieder verließen.

Wieder zurück durch den Tunnel überquerten wir die Wied, an der die Kinder ein wenig spielten. Danach folgte noch einmal ein ordentlicher Anstieg, bis uns unser Weg in einem großen Bogen durch einen schönen Wald zurück Richtung Kloster und Ruine führte. Bevor wir diese erreichten, gelangten wir an den idyllischen Mehrbach, der die Kinder und unsere Hündin abermals zum Spielen einlud. Danach überquerten wir den Bach und wendeten uns unmittelbar vor der Burgmauer nach links. Zum Abschluss unserer Wanderung umrundeten wir diese ein Stück und gelangten schließlich an Kloster und Kreuzherrenkirche vorbei gehend nach 7,5 gewanderten Kilometern und 200 Höhenmetern wieder an unseren Ausgangspunkt.

Die Wanderung war wirklich toll, gespickt mit vielen Highlights, allen voran natürlich die Ruine an Start und Ziel. Aber auch die abwechslungsreichen Abenteuerpfade und die unmittelbare Nähe zum Wasser lassen nicht nur die kleinen Wanderherzen höher schlagen. Für Kinder ab sechs Jahre ist die Tour gut zu bewältigen. Auf komoot findet ihr sie zum Nachwandern hier.
Hallo, dürfte ich bitte auch die GPS
Koordinaten für die Kettwiger Stadtwald Tour ohne Kinderwagen haben bitte?
Danke und LG, Eda
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Hallo Eda. Schicke mir gerne eine E-Mail dazu. Dann antworte ich darauf. Liebe Grüße, Natalie
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