Neben der Leidenschaft fürs Wandern ist mir in den vergangenen Jahren auch das Radfahren ans Herz gewachsen. Dies habe ich besonders meinem Mann zu verdanken, der mich 2016 zu unserer ersten Mehrtagestour auf dem Fahrrad überredet hat. Seitdem gab es bei uns kein Jahr ohne längere Radtour. Warum auch ihr es mal probieren solltet und welche Touren sich besonders lohnen, lest ihr hier.
(Beitrag in freundlicher Zusammenarbeit mit Omio)

Sechs gute Gründe für eine mehrtägige Radtour:
- Radfahren entschleunigt.
Es fällt mir selten so leicht, abzuschalten und den Kopf durchzupusten wie auf dem Rad. Wichtig ist nur, wie das Wetter wird, wohin die Wolken ziehen, den nächsten Abzweig nicht zu verpassen und abends eine gute Einkehrmöglichkeit zu finden. Alles andere ist (zumindest zu 99 % ) unwichtig. - Radfahren ist gesund.
Viel Zeit und Bewegung an der frischen Luft ist immer gut. Dazu werden Kondition, Ausdauer und Beinmuskeln trainiert sowie ausreichend Vitamin D getankt. - Radfahren schärft den Blick und die Konzentration.
Natürlich will man den nächsten Abzweig nicht verpassen. Gleichzeitig gilt es im Vorbeiradeln möglichst viel von der Umgebung wahrzunehmen: Plätschernde Bäche, urige Wälder, weite Felder oder romantische Städtchen. - Radfahren bringt uns an neue Orte.
Der Vorteil, dass man schneller als beim Wandern voran kommt, aber deutlich langsamer als im Auto unterwegs ist, ist nicht zu unterschätzen: So durchfährt man immer wieder wunderschöne Orte und kleine Städtchen, die man zu Fuß nicht erreicht oder an denen man mit dem Auto vorbeigefahren wäre. - Radfahren ist minimalistisch.
Ich mag es sehr, alles was ich für mehrere Tage brauche, selbst transportieren zu müssen und mich dabei vor allem auf das Wesentliche zu beschränken. Das ist in unserer schnelllebigen Welt eine echte Abwechslung vom Alltag. - Radfahren macht Spaß.
Zumindest wenn man nicht gerade in ein Unwetter gerät oder zum Abschluss des Tages noch einen steilen Anstieg bewältigen muss. Dann kann es einen auch mal quälen. Das ist aber spätestens nach einer heißen Dusche wieder vergessen. Im Übrigen: Es ist ein besonderes Gefühl, einen Fluss über mehrere Tage und durch die eigene Muskelkraft von seiner Quelle bis zu seiner Mündung zu begleiten. Daher empfehle ich euch für den Beginn einen Fluss-Radweg, Empfehlungen dazu findet ihr weiter unten.

Sechs gute Tipps für eine mehrtägige Radtour:
- Eine gute Planung ist das A und O.
Überlegt euch vorher genau, wie viele Kilometer für euch realistisch machbar sind. Wir fahren mit normalen Trekkingrädern (keine E-Bikes) ohne viel Training meist zwischen 40 und 80 Kilometern pro Tag, wobei der erste und der letzte Tag immer die kürzesten Etappen sind. Dabei transportieren wir unser Gepäcl selber. Einmal sind wir knapp 100 Kilometer an einem Tag gefahren, aber das war rückblickend zu viel. Auch die Anreise und Abreise sollten vorher gut durchdacht werden. Wir buchen außerdem unsere Unterkünfte immer im Voraus. - Checkt eure Ausrüstung rechtzeitig.
Ein Kontroll-Termin beim Fahrradhändler bzw. der Fahrrad-Werkstatt eures Vertrauens ist im Vorfeld einer Mehrtagestour nie verkehrt. Außerdem sollten Helme, wetterfeste Kleidung und passende Packtaschen selbstverständlich sein. - Packt so wenig wie möglich aber so viel wie nötig ein.
Egal wie gut die Wetteraussichten sind, ein Regen-Outfit sollte immer dabei sein, ebenso Sonnenschutz und Sonnencreme, ein Erste-Hilfe- sowie ein kleines Reparatur-Pack. Proviant kann unterwegs nachgekauft werden und muss nicht für die volle Etappenzahl vorher eingekauft werden. Für abends reicht ein Outfit, das nach jeder Dusche angezogen werden kann. - Habt ein Auge aufs Wetter.
Wir nutzen immer eine Mischung aus der Wetter-App, der wir vertrauen und dem eigenen Blick in Richtung Himmel. Startzeit und Pausen kann man mit Glück ein wenig den jeweiligen Bedingungen anpassen. - Gönnt euch Pausen.
Ihr kommt an einem besonders schönen Ort, einem sehenswerten Museum oder einem idyllischen Picknickplatz vorbei? Dann stellt die Räder ab und nehmt euch die Zeit für eine Pause. - Habt Spaß!
Genießt die Tage auf dem Rad und eure Auszeit in der Natur.

Unsere sechs liebsten mehrtägigen Radtouren:
- Ruhrtalradweg
Ein Klassiker in NRW – von der Quelle der Ruhr im Hochsauerland über rund 280 Kilometer bis zu ihrer Mündung in den Rhein bei Duisburg. - Drei-Flüsse-Tour
Mit Rhein, Ahr und Erft werden hier auf knapp 300 Kilometern gleich drei Flüsse befahren. Besonders anstrengend aber auch besonders schön ist es zwischen Ahr und Erft. - RurUfer-Radweg
Von der malerisch gelegenen Quelle mitten im Hohen Venn in Belgien durch den Westen NRWs bis zur Mündung in die Maas bei Roermond sind es knapp 170 Kilometer. Besonders der Anstieg zum höchsten Punkt Belgiens ist kräftezehrend und sehr anstrengend, aber mindestens genauso lohnenswert. Der Radweg ist weniger befahren als die meisten anderen. - Lahntalradweg
Durch drei Bundesländer und entlang an drei Mittelgebirgen führt dieser Radweg auf knapp 250 Kilometern. Gleich mehrere Orte mit wunderschönen Fachwerkhäusern locken als Etappenziele. - Eder-Radweg
Unser heimlicher Liebling unter den bisher gefahrenen Radwegen. Von der Quelle im Rothaargebirge bis zur Mündung in die Fulda südlich von Kassel geht es auf etwas mehr als 170 Kilometern meist beschaulich zu. Eine naturnahe Streckenführung und die fast ausnahmslos hügelige Umgebung ließen mein Outdoor-Herz immer wieder höher schlagen. - 46 Mühlen ohne Grenzen
Unsere erste Radtour, die nicht von einem Fluss dominiert wurde, sozusagen ein Experiment in Corona-Zeiten. Für uns waren es knapp 230 Kilometer. Wir haben versucht, jede Mühle zu finden und wurden nicht enttäuscht. Eine Radtour, die für uns erstmals ein Rundweg war, aber trotzdem oder gerade deswegen sehr viel Spaß gemacht hat.

Es liegt in der Natur der Sache, dass bei Fluss-Radwegen Start und Ziel einige Kilometer voneinander entfernt liegen und man auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen ist. So suchen wir immer nach der bestmöglichen Zugverbindung mit möglichst wenig Umstiegen. Günstige Zugtickets kaufen könnt ihr dafür bei omio.
Ein Gedanke zu “Rauf aufs Rad und hinein in die Natur”