Im August 2017 fuhren wir unsere 2. mehrtägige Radtour, die Drei-Flüsse-Tour an Rhein, Ahr und Erft. Ob wir sie trotz des verregneten Hochsommers wie geplant durchführen konnten und an welchem Fluss es uns am besten gefallen hat, erfahrt ihr hier.

Der Zug brachte uns bei herrlichem Wetter morgens früh zu unserem Ausgangspunkt, dem Kölner Dom. Zumindest an diesem ersten Tag unserer diesjährigen Radtour sollte es trocken bleiben, daher wollten wir das gute Wetter so richtig genießen. Aus Köln radelten wir dennoch schnell heraus, denn die Menschenmassen dort am Rhein waren nicht wirklich nach unserem Geschmack. Doch das änderte sich bereits nach wenigen Kilometern, sodass wir schnell zu einsameren Streckenabschnitten kamen. Bald kamen mit dem Siebengebirge auch die ersten Erhebungen in Sicht. So erreichten wir über Bonn schließlich Remagen, unser erstes Etappenziel. Hier genossen wir den warmen Sommerabend und setzten nach dem Abendessen mit der Fähre noch auf ein Eis nach Linz über.

Der nächste Tag sollte einen Wetterumschwung bringen, vor allem für den Nachmittag waren Regen und Gewitter vorhergesagt. So machten wir uns bereits sehr früh auf die Weiterfahrt. In Remagen verließen wir den Rhein und folgten der Ahr von der Mündung flußaufwärts durch das wunderschöne Ahrtal. Das Ahrtal habe ich bei vielen Wanderungen kennen und lieben gelernt. Daher hatte ich mich bereits bei der Planung auf diesen Abschnitt besonders gefreut und war aufgrund der bescheidenen Wettervorhersage recht enttäuscht. Doch wir hatten Glück und konnten den dunklen Wolken lange Zeit davon fahren. Was allerdings auch recht anstrengend war, da es stets leicht bergan ging. Die Mühen waren angesichts der tollen Streckenführung (absolutes Highlight waren die kleinen Tunnel) und der schönen Ahrberge jedoch schnell vergessen. Gegen Ende des Tages holten uns die dunklen Wolken dann aber doch ein, und wir mussten die letzte Stunde durch strömenden Regen fahren. Es hätte aber auch viel schlimmer können an diesem Tag, und so erreichten wir bereits mittags unser 2. Etappenziel, Schuld. Nach einer heißen Dusche und einem ebenso heißen Kaffee war es mit dem Regen überraschenderweise schon wieder vorbei. Daher wanderten wir vor dem Abendessen noch eine schöne Runde um Schuld. Hier macht die Ahr eine idyllische Schleife, und auch sonst gefiel es uns richtig gut.

Tag 3 versprach stabiles Wetter. Zum Glück, denn uns erwartete die längste und anstrengendste Etappe der Drei-Flüsse-Tour. Von Schuld aus ging es weiter die Ahr entlang bis zu ihrer Quelle mitten in Blankenheim. War es bereits bis dahin stets bergauf gegangen, folgte nun der steilste Anstieg der gesamten Tour. Und um ehrlich zu sein, es war unglaublich anstrengend. Wir mussten absteigen und schieben. Meine Lunge brannte, als wir endlich Blankenheim-Wald erreichten und ich fragte mich kurz, warum ich mir das eigentlich antat. Aber nur ganz kurz. Denn direkt danach kam ein wunderschöner Abschnitt durch die Höhen der Eifel. Wir machten Picknick auf einer Wiese mit herrlichem Ausblick und wärmender Sonne auf dem Rücken. Genauso lieben wir es, und schnell war jede Anstrengung wieder vergessen. Beschwingt fuhren wir weiter durch die Höhen der Eifel und erreichten Nettersheim, wo wir uns ein großes Stück Kuchen gönnten. Danach ging es noch einmal kurz bergan, bis wir endlich den letzten Anstieg gemeistert hatten und uns in die Abfahrt stürzen konnten. So erreichten wir schließlich die sprudelnde Quelle der Erft. Schnell ging es immer weiter bergab bis nach Bad Münstereifel, die erste größere Stadt seit Remagen vor 1,5 Tagen und irgendwie eine Rückkehr in die Zivilisation. Zumindest hat es sich für mich so angefühlt. Auf einmal waren wieder viel mehr Menschen unterwegs. Bis zu unserem 3. Etappenziel in Weilerswist mussten wir noch ein ganzes Stück weiter radeln, doch schließlich kamen wir unversehrt und ziemlich ko aber auch stolz über unsere Leistung nach knapp 90 gefahrenen Kilometern in unserem Hotel an.

Am 4. Tag hatten wir dann doch noch Pech mit dem Wetter, und es regnete fast die ganze Zeit. Trotzdem folgten wir der Erft bis Grevenbroich. Dort beschlossen wir, Richtung Mönchengladbach abzubiegen, um von dort ohne Umsteigen mit dem Zug nachhause fahren zu können. Zwar verpassten wir so die letzten knapp 15 Kilometer der Erft, bedauerten dies aber nicht zu sehr, da uns der 3. Teil der Drei-Flüsse-Tour eh am wenigsten gefallen hatte. Dieses war allerdings sicher auch dem Wetter geschuldet, da wir uns bei besserem Wetter bestimmt noch mehr angesehen hätten. So machten wir nur einen kurzen Abstecher zum Schloss Türnich.

Die Strecke von Grevenbroich nach Mönchengladbach erwies sich als länger und komplizierter (ohne Kartenmaterial) als gedacht. Aber irgendwann erreichten wir den dortigen Hauptbahnhof, ziemlich erschöpft und genauso froh, endlich aus dem Regen raus zu sein.
Mein Fazit: Die Drei-Flüsse-Tour hat uns viel Spaß gemacht, und wir haben die vier Tage auf dem Rad genossen. Der Abschnitt an der Ahr entlang und die Überführung von der Ahrquelle zur Erftquelle waren – trotz der großen Anstrengung – ganz besonders schön.
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