Nachdem es uns im letzten Jahr so gut auf dem Stiedlhof in Achenkirch gefallen hat, sind wir in diesem Sommer wieder hingefahren. Dieses Mal für 2 wunderbar-lange Wochen.

Es waren die letzten beiden Juniwochen, mit einer ungewöhnlich heißen und sonnigen Schönwetterperiode. Für uns also genau richtig.
Für den Mausebär war es die erste richtige Bewährungsprobe in den Alpen. Denn zum ersten Mal musste er alles selber laufen. Aus Bondolino und Kraxe längst heraus gewachsen, war er nun auch für den Mountainbuggy zu groß (bzw. zu schwer für uns zum Schieben). Ich war gespannt, wie das klappen würde, und welche Wanderungen wir schaffen würden.
Wir wohnten in derselben Ferienwohnung auf dem Stiedlhof wie ein Jahr zuvor – mit unverbautem Blick auf den Achensee. Ein Traum! Zumal wir dieses Mal morgens und abends auch immer auf dem Balkon sitzen und essen konnten.
Ich kann den Stiedlhof jedem empfehlen, er liegt in ruhiger Lage direkt am See, zum Wasserspielplatz und einigen Restaurants sind es nur ein paar Minuten zu Fuß. Zur Schiffsanlegestelle Scholastika benötigt man ca. 15 Minuten.
Die Vermieterfamilie ist sehr nett und lässt sich bei der Stallarbeit abends gerne zuschauen. Das fand der Mausebär natürlich klasse. Zumal während unseres Urlaubs zwei Kälbchen geboren wurden, die er dann jeden Abend streicheln durfte. Außerdem gibt es direkt am Hof frische Milch, Eier von eigenen Hühnern und fantastischen, selbst gemachten Joghurt.

Vor Beginn des Urlaubs haben wir dem Mausebär einen zusammenklappbaren Roller geschenkt, um die „langweiligen“, asphaltieren Wege zum Schiffsanleger, zur Gondel, zur Bushaltestelle usw. für ihn spannender zu gestalten. Wie jedes Kind mag auch er keine Straßen u.ä. entlang laufen. Ich hatte mir vorgestellt, den zusammen geklappten Roller dann außen am Rucksack zu befestigen, sobald wir auf „Wander-Terrain“ waren.
Damit haben wir für einige ungläubige Gesichter und viele fragende Blicke gesorgt („Einen Roller mit auf dem Berg? Das habe ich ja noch nie gesehen!“), aber unser Plan ist perfekt aufgegangen. Es hat zwar einige Zeit gedauert, bis ich die perfekte Technik für die Befestigung am Rucksack entwickelt hatte, aber bei den Zuwegen hat der Roller dem Mausebär die richtige Freude gebracht und es gab dabei eigentlich nie eine Beschwerde von ihm.

Und wie ist der Mausebär nun gewandert?
Nun, um ehrlich zu sein, er hatte nicht immer die größte Lust, vor allem, wenn es morgens um die Planung für den Tag ging. Wie jedes Kind hätte er meistens den Wasserspielplatz bevorzugt. Aber wenn wir einmal am Berg unterwegs waren, ist er großartig gelaufen. Wir haben bereits in der ersten Woche fast alle Touren geschafft, die ich vorher ausgesucht hatte: Vom Berghaus Karwendel über die Bärenbadalm hinunter nach Pertisau, auf den Gschöllkopf (dieses Mal zum Glück ohne Gewitter), von der Erfurter Hütte über die Dalfazalm hinunter nach Buchau (hier muss ich aber zugeben, dass die 1.000 Höhenmeter im Abstieg den Mausebär an seine Grenze gebracht haben, da wollten die kleinen Beine am Ende nicht mehr so richtig), über den Gaisalmsteig zur Gaisalm (dieses Mal über die vermeintlich schwierigere Strecke von Achenkirch aus) und natürlich Mausebärs größte Leistung von der Gernalm über das Plumsjoch zur Plumsjochhütte und wieder zurück. Diese Tour hätte ich ihm vorher nicht zugetraut, und ich war unendlich stolz, dass er das geschafft hat. Über 500 Höhenmeter bergauf und hinterher wieder bergab. (Zu dieser Bergtour werde ich noch einen eigenen Beitrag verfassen.)

In der zweiten Woche war das Wetter etwas wechselhafter, aber wir haben trotzdem noch einige Wanderungen unternommen. So zum Beispiel zur Kögl- und zur Koglam (Achtung, bitte nicht verwechseln). Auf der Koglalm haben wir Sennerin Dani (sie hat auch einen ganz tollen Blog) und ihren Sohn kennengelernt, der dem Mausebär begeistert alle Kühe und anderen Schätze auf der Alm gezeigt hat. Wir haben uns auf Anhieb so gut verstanden, dass wir uns verquatscht haben und im Abstieg einem Gewitter davon laufen mussten. Glücklicherweise hat es uns nicht erreicht, bis wir wieder auf dem Stiedlhof angekommen waren.
Aber natürlich sind wir nicht jeden Tag gewandert, dass wäre dem Mausebär dann doch zuviel gewesen. Wir sind sehr viel Schiff gefahren, natürlich auch mit der Dampfzahnradbahn und immer wieder Gondel. Außerdem waren wir auch oft am Wasserspieplatz, schwimmen im See und sind einmal Tretboot gefahren. Außerdem sind wir den Wusel-Seeweg entlang spaziert, der viele abwechslungsreiche Stationen für Kinder bietet. Überhaupt lässt sich die Region sehr viel für Kinder einfallen.
Es war ein perfekter Urlaub, einer der besten, den ich je erlebt habe. Und es ist mir sehr schwer gefallen, nach zwei Wochen Abschied nehmen zu müssen. Natürlich nicht für immer, wir werden ganz sicher wiederkommen auf den Stiedlhof. Aber nicht nächstes Jahr, denn erstmal hat der Mausebär alle Wanderungen gemacht, die man in seinem Alter machen kann und daher wollen wir nächstes Jahr andere Gipfel erklimmen.

7 Gedanken zu “Achensee im Sommer 2017”