Sommerurlaub 2018: Lesachtal

1993 und 1995 habe ich mit meinen Eltern und meiner Schwester Urlaub in Obergail im Lesachtal gemacht. Ich habe wunderbare Kindheits-Erinnerungen daran: Ein sehr kinderfreundliches Hotel in Obergail, eine musizierende Wirtsfamilie und wunderschöne Natur. Da liegt es auf der Hand, dort auch einmal mit Mann und Mausebär Urlaub zu machen.

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Blick Richtung Talschluss Obergail

Diesen Sommer war es endlich soweit, als erste Station unseres großen Urlaubs verbrachten wir 8 Tage im Alpenhotel Wanderniki in Obergail. Ich war so gespannt, ob sich viel verändert hatte und wie es meinen beiden Liebsten dort gefallen würde.

Das Lesachtal liegt in Kärnten, zwischen Kötschach-Mauthen und der Grenze zu Tirol. Es verläuft parallel zur Grenze nach Italien, viele Gipfel stellen Grenzpunkte dar. Das Lesachtal gilt damals wie heute als das naturbelassenste Tal Europas. Und das merkt man direkt, die Bundesstraße ist schmal, an manchen Stellen passen nicht mal zwei Autos aneinander vorbei, und im gesamten Tal gibt es nur einen Lift. Trubel und Massentourismus sucht man hier vergebens, es ist ursprünglich und naturverbunden geblieben.

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ursprüngliches Lesachtal

Das Alpenhotel Wanderniki befindet sich in Obergail, einer kleinen Streusiedlung mit gut 60 Einwohnern. Es ist ein Familienbetrieb, der auf Slow Food Travel (Verwendung regionaler Prdodukte, viel aus eigenem Anbau) ausgerichtet ist und besonders durch seine herzliche Atmosphäre besticht.

Bei unserer Ankunft Mitte August begrüßte uns ein Temperatursturz, am ersten Morgen waren alle Berge weiß gezuckert. Was ein Anblick! Natürlich hielt uns das kühle Wetter nicht von einer ersten Erkundungstour ab, wir wanderten dick eingepackt zur urigen Steineckenalm und begingen anschließend noch einen kleinen Rundwanderweg oberhalb von Obergail.

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wild-romantische Steineckenalm

Die nächsten Tage wurde es wieder wärmer, und der Schnee schmolz nach und nach wieder weg. So nahmen wir uns den Weg zum Hochweißsteinhaus vor. Ein Ziel, das ich auch aus Jugendtagen kenne. Das eigentliche Abenteuer bei dieser Tour ist die Anfahrt bis zur Ingridalm. Ich erinnere mich an meinen fluchenden Vater, weil unser Auto damals mehrfach aufgesetzt hat. Und auch hier hat sich in den letzten 25 Jahren nichts geändert. Auch wir schafften die Anfahrt nicht ohne aufzusetzen. Wie weit man nun wirklich über die Schotterstraße hinauf fährt, ist schlussendlich jedem selbst überlassen. Es gibt jedenfalls auch schon mehrere Parkmöglichkeiten vor der Ingridalm, auf der wir schließlich wohlbehalten ankamen. Von dort aus ist der Weg bis zum Hochweißsteinhaus mit einer Stunde ausgeschrieben, und der Mausebär schaffte den Anstieg in 40 Minuten. Das war das allererste Mal, dass er eine angegebene Gehzeit unterboten hat. Die Wegführung ist allerdings auch sehr kurzweilig und abwechslungsreich gestaltet, sodass man wirklich gut hinauf kommt. Nach einer kurzen Rast – und Schoko-Palatschinken für den Mausebär – beschlossen wir, noch aufs Öfner Joch zu gehen. Dort verläuft die Grenze, und wir konnten mit einem Bein in Österreich und mit dem anderen in Italien stehen. Das erlebt man ja auch nicht jeden Tag. Und die Aussicht war von dort oben auch toll. So war es trotz der abenteuerlichen Fahrt ein wunderschöner Tag für uns alle.

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Blick vom Öfner Joch Richtung Hochweißsteinhaus

In den nächsten Tagen haben wir (mit Liftunterstützung) den Golzentipp erstiegen, einen wunderbaren Tag mit dem Wanderniki und anderen Hotelgästen auf der Obergailer Alm verbracht und den Mühlenweg in Maria Luggau besucht. Besonders letzteren möchte ich wärmstens empfehlen, spiegelt er doch die Werte des Lesachtals wider: Ursprünglichkeit, Authenzität und bewusster Umgang mit den natürlichen Ressourcen. Und für Kinder ist die Besichtigung einer Mühle in Aktion sowieso spannend. Doch nicht nur die Mühlen lassen Kinderherzen im Lesachtal höher schlagen: Neben Bienenlehrpfad und Märchencamp in Obergail hat dem Mausebär die Walderlebniswelt oberhalb von Liesing aufregende und abwechslungsreiche Stunden beschert.

Und der Wanderniki? Auch hier habe ich mich genauso wohl und willkommen gefühlt wie vor 20 Jahren. Auch meiner kleinen Familie hat es bestens gefallen. Jedes Abendessen war ein Genuss (auch für den oft wählerischen Mausebär), und besonders die musikalischen Einlagen vom Wanderniki bleiben in toller Erinnerung. Wie schön ist es, dass der Mausebär da meinen Geschmack teilt und so manches Lied fröhlich mit singt. Ich bin sicher, wir kommen wieder ins Lesachtal, und das nicht erst in 20 Jahren.

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auf dem Mühlenweg in Maria Luggau

6 Gedanken zu “Sommerurlaub 2018: Lesachtal

  1. Franzi Heine 9. November 2018 / 16:13

    Toller Bericht zum Familienurlaub im Lesachtal! Meine Schwester liebt Österreich und bucht sich dort auch immer ein Appartement. Die Fotos sehen so schön – ich glaube, meinen nächsten Urlaub verbringe ich auch in Österreich!

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